Neue Prävalenzdaten für Deutschland zu Übergewicht und Adipositas

Die Verbreitung von Übergewicht hat in den letzten Jahrzehnten weltweit stark zugenommen. Laut Ernährungsbericht 2004 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) e. V. sind mehr als 65 % der Männer und ca. 55 % der Frauen in Deutschland übergewichtig. Jeder fünfte Erwachsene ist adipös. Diese Daten gehen aus dem Bundes-Gesundheitssurvey 1998 hervor und werden durch weitere repäsentative Daten aus dem telefonischen Gesundheitssurveys 2003 und dem Mikrozensus 2003 gestützt. Ein Datenvergleich der seit 1984 bundesweit durchgeführten Gesundheitssurveys zeigt, dass die Deutschen immer dicker werden.

Der Bundes-Gesundheitssurvey 1998 ergab anhand der Körpermessungen an über 7100 Frauen und Männern im Alter zwischen 18 und 79 Jahren folgende Ergebnisse: Übergewicht (BMI ≥ 25) kommt insgesamt bei 52 % (westdeutsche Frauen) bis 67 % (westdeutsche Männer) der Bevölkerung vor. Adipositas (BMI ≥ 30) ist mit 18 % unter den westdeutschen Männern am wenigsten verbreitet und mit 24,5 % unter den ostdeutschen Frauen am häufigsten.

Etwas moderater fallen dagegen die Ergebnisse des Mikrozensus (amtliche Repräsentativstatistik, an der jährlich 1 % aller Haushalte in Deutschland beteiligt sind) aus. Sie beruhen jedoch auf erfragten und nicht auf gemessenen Daten und werden noch einmal leicht nach oben korrigiert. Die Befragung zum Mikrozensus 2003 ergab, dass fast jeder zweite Erwachsene übergewichtig (BMI ≥ 25) ist (49 %), Männer (58 %) häufiger als Frauen (41 %). Adipös (BMI ≥ 30) sind 13 % der Bevölkerung (14 % der Männer und 12 % der Frauen).

Die Experten erwarten auch zukünftig eine Ausbreitung. Schätzungen des WHO-Regionalbüros für Europa zufolge ist in den nächsten fünf Jahren weiterhin mit einer Steigerung der Prävalenz um durchschnittlich 2,4 % bei Frauen und 2,2 % bei Männern zu rechnen. Davon wird für einige Länder wie Finnland, Deutschland, Griechenland, Schweden und das Vereinigte Königreich (Männer) bzw. Georgien, die Republik Moldau, die Slowakei und Tadschikistan (Frauen) u. U. ein noch stärkerer Anstieg prognostiziert.
Quelle:
Überarbeitete Pressemitteilung der DGE
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=576