Studie zeigte sich bezüglich des Energieverbrauchs, daß eine geringere körperliche Aktivität bei Adipösen nicht durch einen vermehrten Energieverbrauch – bedingt durch ein erhöhtes Gewicht – kompensiert wird.
Bei Untersuchungen an 50 Pima-Indianern stellte sich heraus, daß körperliche Aktivität mit ansteigendem Alter (Rising, Harper, Ferraro, Fontvieille & Ravussin, 1991, zitiert nach Ravussin & Swinburn, 1993) und ansteigender Adipositas (Ravussin, Haper, Rising, Ferraro & Fontvieille, 1991, zitiert nach Ravussin & Swinburn, 1993) absinkt.
In einer Studie von Zurlo et al. (1992) wurde in der Respirationskammer die Spontanaktivität mittels Sensoren gemessen. Es zeigte sich, daß sich Adipöse im Vergleich zu Normalgewichtigen deutlich weniger bewegen. Auch war die diesbezügliche Varianz innerhalb der Familien deutlich geringer als zwischen den Familien, was eine genetische Einflußnahme bedeuten kann. Es stellte sich auch heraus, daß eine geringere Spontanaktivität ein Risikofaktor für eine Gewichtszunahme darstellt.
Ob eine verringerte Aktiviät Ursache oder Folge der Adipositas ist, kann durch Longitudinalstudien herausgefunden werden.
Roberts, Savage, Coward, Chew und Lucas (1988) untersuchten den Gesamtenergieverbrauch Neugeborener von normalgewichtigen und übergewichtigen Müttern. Die Nahrungsaufnahme differierte zwischen den Gruppen nicht. Die Hälfte der Säuglinge der übergewichtigen Mütter nahm sehr schnell an Gewicht zu. Der Energieverbrauch lag um 20,7 % niedriger als bei schlanken Säuglingen (gemessen mittels DMW). Die Autoren machen eine verminderte körperliche Aktivität für den verminderten Gesamtenergieverbrauch verantwortlich. Ob körperliche Aktivität vererbbar ist, ist damit noch nicht bewiesen, auch eine verminderte Aktivität der Mutter kann eine Rolle spielen, was jedoch nicht untersucht wurde.
Auch andere Longitudinaluntersuchungen an Kindern (Griffiths, Payne, Stunkard, Rivers & Cox, 1990) und Erwachsenen (Ravussin et al., 1988; Zurlo et al. 1992) zeigten eine verminderte körperliche Aktivität als ätiologischen Faktor der Adipositas an.