Archiv der Kategorie: Soziale Folgen

Britische Studie zur Lebensqualität bei übergewichtigen Kindern

An der Universität Glasgow haben Forscher eine Untersuchung über die Lebensqualität übergewichtiger Kinder durchgeführt. Hierfür wurden insgesamt 126 übergewichtige Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren aus Edinburgh und Glasgow befragt (71 Mädchen, 55 Jungen, mittlerer BMI 27,8 kg/ m²). Ebenfalls befragte man eine Vergleichsgruppe normalgewichtiger Kinder und verglich die Ergebnisse der beiden Gruppen. Der Fragebogen über die Lebensqualität umfasste insgesamt 23 Items. Dabei wurden die Bereiche Schule, Soziales, Psyche und Körper abgefragt. Die Fragen sollten sowohl von den Kindern als auch von ihren Eltern beantwortet werden. Die Befragung der fünf- bis siebenjährigen Teilnehmer erfolgte in Form eines Interviews.

Verglich man die Antworten der Kinder aus der Gruppe mit Übergewicht mit der Vergleichsgruppe, so fanden sich wohl Unterschiede, diese waren jedoch nicht statistisch signifikant. Nur auf der Skala körperliche Gesundheit zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen normalgewichtigen und übergewichtigen Kinder. Jedoch schätzten die Eltern übergewichtiger Kinder deren Lebensqualität im Durchschnitt geringer ein als die Kinder selbst, vermutlich, da den Eltern die Problematik ihrer Kinder bewusster war und die betroffenen übergewichtigen Kinder ihren Fokus weniger auf die Probleme richteten.

Quelle:
Hughes AR, Farewell K, Harris D, Reilly J.J. (2007). Quality of life in a clinical sample of obese children. International Journal of Obesity, 31, 39-44.

Geringerer Bildungsabschluss bei Personen mit Adipositas

Wissenschaftler des Karolinska Institutet in Stockholm haben in einer Studie herausgefunden, dass Männer, die im Alter von 18 Jahren adipös sind, schlechtere Chancen auf einen höheren Bildungsabschluss haben als normalgewichtige Personen.

Für die Langzeitstudie wurden die Daten von mehr als 700.000 Männern des schwedischen Einwohnerregisters herangezogen, die im Zeitraum zwischen 1952 und 1973 geboren wurden. Weitere Datenquellen waren das Register über die Einschreibung zum Militärdienst, Volkszählungen sowie Erfassungen zu Schulnoten, Bildung und Einkommen. Von Interesse waren hierbei vor allem die Variablen Intelligenzquotient, BMI im Alter von 18 Jahren, Notendurchschnitt nach der neunten Klassenstufe (Alter durchschn. 15 Jahre), Körpergröße, sozioökonomischer Status des Elternhauses, Geburtsland sowie städtisches oder ländliches Wohnumfeld.

Die Auswertung zeigte, dass Personen, die im Alter von 18 Jahren einen BMI von mindestens 30 kg/m² aufwiesen, seltener einen höheren Bildungsabschluss erlangten. Diese Gruppe begann im Durchschnitt seltener mit einem Universitätsstudium und das Studium wurde seltener erfolgreich abgeschlossen. Auch zeigte diese Personengruppe ein schlechteres Notenbild nach der neunten Klasse.

Dieses schlechtere Abschneiden wird unter anderem damit erklärt, dass adipöse Menschen oft in den verschiedensten Bereichen  wie Schule, ärztliche Versorgung und Arbeitsplatz diskriminiert werden und in der Folge meist ein geringeres Selbstbewusstsein entwickeln. So zeigten schwedische Schüler in vergangenen Studien im Schnitt schlechtere Notenwerte, wenn sie einen BMI von mindestens 30 kg/m² aufwiesen, als es ihr Intelligenzquotient erwarten ließ.

Quelle:

Karnehed N., Rasmusen F., Hemmingsson T., Tynellus P. (2006). Obesity and Attained Education: Cohort Studiy of More Than 700,000 Swedish Men. Obesity, 14, 1421-1428.