Schüler: Adipositas wird mit zunehmendem Alter häufiger

In einer Longitudinalstudie über einen Zeitraum von fünf Jahren untersuchten die britischen Wissenschaftler Wardle, Brodersen, Cole, Jarvis und Boniface die Gewichtsveränderungen von 5800 Schülern aus England, die zu Beginn der Studie zwischen 11 und 12 Jahre waren. Zu Beginn der Untersuchung waren 25 Prozent der Schüler übergewichtig oder adipös, wobei Mädchen gegenüber über Jungen häufiger übergewichtig waren. Weiterhin zeigte sich, dass Kinder aus schlechteren sozioökonomischen Verhältnissen höhere Prävalenzdaten aufwiesen: hier waren 31 Prozent übergewichtig oder adipös. Die höchste Prävalenz wiesen Mädchen mit dunkler Hautfarbe auf. Hier zeigte sich ein Prozentsatz von 38.

Von den 25 Prozent der Schüler und Schülerinnen mit erhöhtem Gewicht waren 18 Prozent übergewichtig und bei 7 Prozent wurde eine Adipositas diagnostiziert. Im Verlauf der fünf Jahre nahm die Zahl der Schüler mit Adipositas stetig zu, wohingegen die Anzahl der Schüler, die nur übergewichtig waren, sich reduzierte. Im Durchschnitt jedoch stieg der BMI bei allen Schülern jährlich um 0,725 an. Weibliche Teenager schwarzer Hautfarbe wiesen zum Ende der Untersuchung einen durchschnittlichen BMI von 24,1 auf, gegenüber 22,6 bei Teenagern mit weißer Hautfarbe. Männliche Teenager schwarzer Hautfarbe hatten bei der letzten Messung im Durchschnitt einen BMI von 22,9 gegenüber einem BMI von 22,2 bei weißen männlichen Teenagern.

Nach Angaben der Wissenschaftler beunruhigt der insgesamt hohe Anteil übergewichtiger und adipöser Jugendlicher. Die Ergebnisse weisen weiter darauf hin, dass Übergewicht im frühen Jugendalter sich in der Regel nicht auswächst, sondern bestehen bleibt.

Quelle:
Wardle, J., Brodersen, N.H., Cole, T., Jarvis, M. & Boniface, D. (2006). Development of adiposity in adolescence: five year longitudinal study of an ethnically and socioeconomically diverse sample of young people in Britain. British Medical Journal. 332, 1130-1135.