Depressionen im Jugendalter stellen einen Risikofaktor für Übergewicht dar

Mädchen, die bereits im Kindesalter an einer Angststörung oder Depression erkranken, haben ein signifikant erhöhtes Risiko, im Erwachsenenalter übergewichtig zu werden, wie ein Forscherteam der Friedman School sowie der Tufts University Boston in einer Studie feststellte.

Bei der Langfriststudie untersuchte das Team um Sarah Anderson 820 Probanden, davon waren 403 weiblich. Zu Beginn der Studie waren die Teilnehmer neun bis 18 Jahre alt. Zu vier Zeitpunkten – im Kindes-, Jugend- sowie Erwachsenenalter – wurde der Body-Maß-Index (BMI) der Probanden sowie durch Exploration einer Depression oder Angststörung erfasst. Die Studie erstreckte sich über einen Gesamtzeitraum von 20 Jahren.

Bei der Auswertung zeigte sich, dass Frauen, die in ihrer Kindheit an einer Angststörung oder Depression erkrankt waren, der BMI später erhöht war. Soziale Unterschiede wirkten sich nicht auf das Ergebnis aus. Interessanterweise zeigte sich bei Männern dieser Zusammenhang nicht. Anderson gibt als mögliche Erklärung an, dass bei Frauen eine Depression eher mit Symptomen wie Gewichtszunahme und erhöhtem Schlafbedürfnis einhergehen kann als bei Männern.

Die Forscher möchten das Ergebnis nun in weiteren Untersuchungen bestätigen und so neue Therapieansätze für die Adipositastherapie generieren.

Quelle:
Sarah E. Anderson, Sarah E., et al.: Association of Depression and Anxiety Disorders With Weight Change in a Prospective Community-Based Study of Children Followed Up Into Adulthood.
Archives of Pediatric & Adolescent Medicine, Mar 2006; 160: 285-291.