Bequemer Lebensstil führt zu gestörter Energieaufnahme

Prof. Jacobs hat in einem Artikel der Zeitschrift American Journal of Clinical Nutrition darauf hingewiesen, dass schon geringe Unterschiede in der täglichen Kalorienaufnahme langfristig zu einer deutlichen Gewichtszunahme führen können. Unter der Annahme, dass einem Kilogramm Fett 7700 kcal entsprechen, führt eine erhöhte tägliche Kalorienaufnahme von nur 10 kcal in 15 Jahren zu 4,5 kg überschüssigem Fett.

Der Wissenschaftler geht davon aus, dass zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch eine natürliche Homöostase besteht, d.h. bei erhöhter körperlicher Aktivität nimmt – vermittelt über körperinterne Prozesse – die Energiezufuhr zu. Entsprechend gilt auch, dass bei verringertem Energieverbrauch, durch geringere Hungergefühle, sich die Energiezufuhr reduziert.

Jacobs postuliert, dass – neben weiteren ätiologischen Faktoren – die natürliche Homöostase zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch bei Personen mit geringer körperlicher Aktivität nicht mehr richtig funktioniere. Der Wissenschaftler vermutet, dass aufgrund des bequemen Lebensstils die körperinternen Signale, die u.a. Sattheit auslösen und letztlich zu einer geringeren Energiezufuhr führen sollten, bei adipösen Patienten mit geringer körperlicher Aktivität gestört sind.

Quelle:
Jacobs, D.R. (2006). Fast food and sedentary lifestyle: a combination that leads to obesity. American Journal of Clinical Nutrition, 83, 189-190.