Geschlechtshormone und Diabetes-2-Risiko

Die Konzentration von Geschlechtshormonen im Körper spielt offenbar für das Risiko, an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken, eine wichtige Rolle. Dies haben amerikanische Forscher in einer Meta-Analyse ermittelt. Dabei ergaben sich deutliche Unterschiede in der Risikoverteilung zwischen Frauen und Männern.

Das Team um Eric L. Ding untersuchte verschiedene Forschungsarbeiten, die sich zwischen 1966 und 2005 mit diesem Thema beschäftigten.
Dabei zeigte sich bei der Analyse der Studien, dass Männer, die an Diabetes 2 erkrankten, einen relativ geringen Testosteron-Wert aufwiesen; dagegen hatten Männer mit relativ hohen Konzentrationen an Testosteron ein um 42% reduziertes Risiko für Diabetes 2. Bei Frauen zeigte sich der umgekehrte Effekt: Ein erhöhter Testosteronspiegel schien bei ihnen das Risiko für eine Diabetes-2-Erkrankung zu erhöhen.
Weiterhin wurde festgestellt, dass eine erhöhte Konzentration des Geschlechtshormons SHBG das Risiko für Diabetes 2 bei Männern und Frauen deutlich reduzierte – bei Frauen um 80%, bei Männern um 52%. Die Konzentration von Östradiol führte sowohl bei Männern als auch bei Frauen zu einem erhöhten Diabetes-2-Risiko, unabhängig vom Geschlecht.
Das Ergebnis der Meta-Analyse bestätigt die Annahme der Forschung, dass bei der Entwicklung von Diabetes vom Typ 2 Geschlechtshormone eine wichtige Rolle spielen.
Quelle:
Ding, E. et al. (2006). Sex differences of endogenous sex hormones and risk of type 2 diabetes. JAMA , 295, 1288-1299