Ghrelin zeigt deutliche Effekte auf das Hungergefühl bei Personen mit Adipositas

Das Hormon Ghrelin hat einen bedeutenden Einfluss auf das Hunger- und Sättigungsgefühl. Ghrelin wird im Magen gebildet und die Kommunikation mit dem Gehirn findet über einen ansteigenden bzw. fallenden Ghrelinspiegel im Blut statt. Er ist vor der Nahrungsaufnahme hoch und sinkt nach dem Essen. Ein sinkender Ghrelinspiegel stellt für das Gehirn also die Information dar, dass gegessen wurde und die Nahrung im Magen angekommen ist. Ein Sättigungsgefühl setzt ein und man hört auf zu essen.

Um mehr über die Effekte von Ghrelin auf das Essverhalten zu erfahren, wurde in einer Studie aus England untersucht, ob die Verabreichung von Ghrelin bei Adipösen andere Effekte zeigt als bei normalgewichtigen Personen. Dazu wurden die Menge der Nahrungsaufnahme, die Stärke des Appetits und die Schmackhaftigkeit des Essens nach der Verabreichung von Ghrelin gemessen.

Es zeigte sich, dass nur die adipösen Versuchsteilnehmer nach einer Verabreichung einer kleinen Menge Ghrelin mehr an einem Buffet aßen, wohingegen die Normalgewichtigen keine Veränderungen zeigten. Wurde Ghrelin höher dosiert, kam es jedoch in beiden Gruppen zu einer gesteigerten Nahrungszufuhr. Auch bezüglich der Schmackhaftigkeit des Essens kam es nach einer Gabe von Ghrelin zu Effekten – jedoch wieder nur bei den Personen mit Adipositas. Diese empfanden dann das Essen als schmackhafter.

Insgesamt zeigte sich, dass Ghrelin bei Personen mit Adipositas Effekte auslösen, die zu einer gesteigerten Nahrungszufuhr führen. Dies war bei normalgewichtigen Personen nicht der Fall.

Quelle:
Druce et al. (2005). Ghrelin increases food intake in obese as well as lean objects. International Journal of Obesity, 29, 1130-1136.