Neue Genvariante für Adipositas entdeckt

In der Zeitschrift ‚Science‘ berichtet ein amerikanisch-deutsches Forscherteam über eine neu identifizierte Genvariante, die maßgeblich beim Auftreten von Fettleibigkeit beteiligt sein könnte. Die Untersuchung erfolgte mit Probanden der Framingham Heart Study in Massachusetts; hierbei wurden zehntausende DNA-Varianten (single nucleotide polymorphisms = SNPs) hinsichtlich eines parallel signifikanten Auftretens von Übergewicht überprüft.

Nach Angaben des Wissenschaftlers Alan Herbert von der Boston University School of Medicine (BUSM) wurde eine Variante des INSIGN2-Gens identifiziert, die etwa 10 Prozent der Bevölkerung in sich tragen. Das Gen ist an der Bildung von Fettsäuren in der Leber beteiligt. In der Studie zeigte sich, dass bei Vorliegen dieser Genvariante ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, an Adipositas zu erkranken, besteht. In der Folge führten weitere, an dem Projekt beteiligte Institute eine Untersuchung mit anderen Probandengruppen durch; so die Universität Duisburg-Essen, das GSF-Forschungszentrum Umwelt und Gesundheit bei München, das Children’s Hospital London und Loyola University Medical Center. Hier konnte das Bostoner Ergebnis bestätigt werden. Eine Studie, auf Basis der Nurses‘ Health Study, konnte obiges Ergebnis dagegen nicht bestätigen.

Quelle: Herbert, A., Gerry, N. et al. (2006). A common genetic variant is associated with adult and childhood obesity. Science, 312, 279-283.