Verhaltensunterschiede zwischen adipösen und normalgewichtigen Schülern

Die portugiesischen Wissenschaftler Helena Fonseca und Margarida Matos untersuchten, inwieweit sich übergewichtige und adipöse portugiesische Schüler bezüglich verschiedener psychischer Merkmale und Verhaltensweisen von ihren normalgewichtigen Altersgenossen unterschieden. Die Daten der 11 bis 16-jährigen Schüler stammten von der HSBC-Studie (Health Behavior in School-Aged Children) aus dem Jahr 2002. Insgesamt wurden Daten von 6131 Schülern aus Portugal erhoben. 3,1 Prozent der Schüler der Untersuchung waren adipös, weitere 14,8 wurden als übergewichtig klassifiziert.

Aus der Studie konnten verschiedene statistisch signifikante Zusammenhänge ermittelt werden. So nahm unabhängig vom Körpergewicht die Häufigkeit des Diätierens mit dem Alter zu und Mädchen berichteten insgesamt häufiger von der Durchführung von Diäten als Jungen. Auch bewerteten sich die Mädchen im Vergleich zu den Jungen öfter als dicker. Wie zu erwarten, führten übergewichtige und adipöse Teenager häufiger Diäten als Normalgewichtige durch: nämlich 35,8 Prozent der Übergewichtigen. Aber auch 8,2 Prozent der Normalgewichtigen unterzogen sich einer Diät. Adipöse zeigten gegenüber Normalgewichtigen weiterhin eine geringere körperliche Aktivität, beschrieben sich selbst als unglücklicher, berichteten von mehr gesundheitlichen Problemen und konsumierten im Durchschnitt mehr Alkohol. Bezüglich des Fernsehkonsums konnten in dieser Studie keine Unterschiede zwischen Übergewichtigen und Normalgewichtigen gefunden werdn.

Quelle:
Fonseca, H. & Matos, M. (2006) Perception of overweight and obesity among portuguese youth: an overview of associated factors. Journal of Adolescence Health, 38, 117.