Adipositas führt nicht zur Depression bei Kindern und Jugendlichen
Adipositas führt neben medizinischen Folgeproblemen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch zu psychischen Problemen. Studien bei Erwachsenen zeigten, dass adipöse Erwachsene im Vergleich zu normalgewichtigen Erwachsenen ein fünfmal höheres Risiko aufweisen, an einer affektiven Störung (Depression und Angststörung) zu erkranken. Daraus ergibt sich die Fragestellung, ob schon bei Kindern und Jugendlichen eine psychische Symptomatik durch das erhöhte Körpergewicht vorliegt.
Belgische Forscher von der Universität in Ghent haben nun das Selbstwertgefühl und das Vorhandensein einer depressiven Symptomatik bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas untersucht. Dabei wurden die Fragebogenergebnisse der adipösen Probanden mit denen von normalgewichtigen Kindern und Jugendlichen verglichen.
Es zeigte sich, dass die Adipositas nicht zu einer depressiven Störung bei Kindern und Jugendlichen führte. Eltern der Kinder und Jugendlichen mit Adipositas berichteten jedoch von vermehrten Auffälligkeiten im emotionalen Bereich und auf der Verhaltensebene. Weiterhin zeigten sich bei den Studienteilnehmern mit Adipositas negativere Selbstbewertungen bezüglich der eigenen Athletik im Vergleich zu den normalgewichtigen Studienteilnehmern.
Quelle:
Moens, Breat & Timbremont (2005). Depression und Selbstwertgefühlt bei adipösen Kindern und Jugendlichen. Kindheit und Entwicklung.