Veränderungen im Ess- und Bewegungsverhalten in den letzten Jahren

Die amerikanischen Forscher Suzanne Phelan, Holly Wyatt, James Hill und Rena Wing untersuchten, ob sich das Ess- und Bewegungsverhalten von erfolgreichen Gewichtsabnehmern in den letzten Jahren veränderte.

Die Wissenschaftler analysierten dazu die Datenbank des “National Weight Control Registry”(NWCR). Das NWCR ist eine Datenbank von Personen, die mindestens 13,6 kg abgenommen haben und diesen Gewichtsverlust mindestens ein Jahr hielten. Personen, die diese Kriterien erfüllen, werden als erfolgreiche Gewichtsabnehmer eingestuft und in die Datenbank aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Datenaufnahme in diese Kartei wurden das Essverhalten, das Bewegungsverhalten und weitere anamnestische Daten erhoben. Phelan et al. verglichen nun die erhobenen Eingangsdaten aus den Jahren 1995, 1997, 1999, 2001 und 2003, um mögliche Veränderungen im Ess- und Bewegungsverhalten zu registrieren.

Insgesamt standen die Daten von 2.708 Personen zur Verfügung. 83,7 Prozent nahmen auch an einer Follow-up Untersuchung teil, die jeweils zwölf Monate später stattfand. Bezüglich der Eingangsdaten fanden die Wissenschaftler heraus, dass das höchste Körpergewicht, das die Probanden in ihrer bisherigen Krankengeschichte aufwiesen, über die Jahre kontinuierlich zunahm, nämlich von durchschnittlich 101 kg auf 110 kg. Auch der Gewichtsverlust, der bei Eintritt in die NWCR erhoben wurde, stieg von 30,3 kg im Jahr 1995 auf 36,2 kg im Jahr 2003.

Bezüglich des Diätverhaltens kam es über die Jahre zu einigen Veränderungen. So stieg der Fettanteil (konsumierte Fettkalorien) bei den durchgeführten Diäten über die fünf Erhebungszeitpunkte, während der Anteil der Kohlenhydrate abnahm. Weiterhin kam es zu einem Anstieg beim Verzehr von Gemüse und auch ein höherer Anteil von Ballaststoffen von Gemüse, Früchten und Bohnen wurde registriert.

Über alle Messzeitpunkte zeigte sich weiterhin ein hoher Grad an körperlicher Aktivität der Probanden, der einem wöchentliche Energieverbrauch 2.000 kcal pro Woche entsprach, was einer moderaten körperlichen Aktivität von 60 Minuten pro Tag gleichgesetzt werden kann.

Wie oben erwähnt fand zwölf Monate später eine zweite Untersuchung statt. Hier zeigte sich, dass die Personen, die an Gewicht wieder zunahmen, häufig älter waren, zu Beginn einen größeren Gewichtsverlust aufwiesen, häufiger Fast-Food konsumierten und das Frühstück als Mahlzeit häufiger ausfallen ließen. Die Korrelationen waren hier jedoch insgesamt sehr gering.

Quelle:
Phelan, S., Wyatt, H., Hill, J. & Wing, R. (2006). Are the eating and exercise habits of successful weight losers changing. Obesity, 14, 710-716.